Mann mit Armanduhr im Büro - Omega Moonswatch
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MoonSwatch Kooperation Omega Swatch

« Run auf die Moonwatch Reminiszenz »

Der 26. März 2022 ist ein Samstag, der in die Geschichte der Uhrenindustrie eingehen wird: Zehntausende Menschen warten vor 110 Swatch-Läden auf dem ganzen Globus, um eines der brandneuen Omega Swatch Modelle zu ergattern. Aber welche Armbanduhr kann so wichtig sein, dass vielerorts die Polizei anrücken und für Ordnung sorgen muss? Wir nehmen die neue MoonSwatch unter die Lupe, erklären ihren beispiellosen Hype und freuen uns auf eine bunte Reise durch die Tiefen des Sonnensystems.

Warum ist der Hype so groß?

Um den enormen Andrang zu verstehen, muss man die monumentale Bedeutung der originalen Speedmaster Moonwatch von Omega in der Uhrenwelt kennen. Der Luxus-Chronograph, welcher 2021 in seiner neuesten Generation erschien, ist im Neuzustand nicht unterhalb der 6.000-Euro-Marke erhältlich und stellt für Liebhaber vielmehr eine Legende als einen funktionalen Zeitanzeiger dar. Der Mythos beginnt in den 1960er-Jahren, als die Speedmaster von der NASA zur offiziellen Weltraumuhr erklärt wird und 1969 im Rahmen der Apollo-11-Mission auf dem Mond landet. Die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin tragen auf der bis dato weitesten Reise der Menschheit beide eine Moonwatch am Handgelenk, als ihre Füße den grauen Mondstaub aufwirbeln. Seitdem ist das Omega-Modell eine Ikone, die mit berühmten Modellen wie der Dark Side of the Moon oder Grey Side of the Moon zu den großen Träumen vieler Uhrenbesitzer zählt.

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Dass die Luxusmarke Omega und Swatch, der fröhlich-bunte Hersteller preiswerter Alltagsuhren jetzt zusammenarbeiten, um das berühmte Design der teuren Monduhr zu einem Startpreis von 250 Euro an jedermanns Handgelenk zu bringen, hätten sich selbst erfahrene Branchen-Experten nicht vorstellen können. Innerhalb von zwei Tagen nach Ankündigung wird die Überraschung zum begeisterten Hype und lässt tausende Zahlungswillige in die Swatch-Läden stürmen.

11 Himmelskörper, 11 Uhren: Eine astronomische Kollektion

Was die MoonSwatch außergewöhnlich macht, ist ihr leidenschaftliches Bekenntnis zur Astronomie. So erscheint die Omega Swatch in elf Varianten, die in Farbe und Gestaltung jeweils einem Himmelskörper unseres Sonnensystems gewidmet sind. Zur Wahl stehen neben den acht Planeten die Sonne, der Erdmond und der Zwergplanet Pluto. Der Name aller Modelle setzt sich aus “Mission to” und der englischen Bezeichnung des jeweiligen Himmelskörpers zusammen, also beispielsweise “Mission to the Sun” oder “Mission to the Earth”. Auf der Rückseite jeder Omega Swatch begrüßen uns ein realistisches Abbild des betreffenden Planeten sowie eine Ansammlung motivierender Worte wie “Dream Big”, “Fly Higher” und “Reach for the Planets”. Für uns klingen die Phrasen wie eine Anspielung auf die wesentlich höher positionierte Speedmaster, von der viele MoonSwatch-Besitzer träumen (sollen).

Omega Speedmaster Moonwatch Moonphase Chronograph 44,25mm in der Version 304-23-44-52-13-001 Omega Speedmaster Moonwatch Moonphase Chronograph 44,25mm in der Version 304-33-44-52-01-001

Die Charaktere der einzelnen Himmelskörper halten wir für extrem gut getroffen. Während die “Mission to the Sun” in leuchtendem Gelb erstrahlt, tanzt die “Mission to the Mars” in knalligem Rot aus der Reihe. Auch verspielt darf es sein, wie die graubraune “Mission to Saturn” mit den Ringen des gigantischen Gasplaneten im Zifferblatt demonstriert.

Bioceramic: Neuer Werkstoff für bunte Gehäuse

Insgesamt teilt sich die Gruppe der Editionen in ein verspieltes und ein dezentes Lager. Zur unkonventionellen Art zählt definitiv die hellgrüne Variante zu Ehren unseres Heimatplaneten, ebenso wie das rosafarbene Gehäuse der weiblichen Venus und die türkise “Mission to Uranus”. Ein trefflicher Zufall, schließlich sind Venus und Uranus die einzigen Planeten, deren Rotationsrichtung im Uhrzeigersinn verläuft. Zur dezenteren Fraktion gesellt sich neben der dunkelgrauen MoonSwatch “Mission to Mercury” die sandfarbene Omega Swatch in Anlehnung an den Gasriesen Jupiter sowie die dunkelrot-weiße “Mission to Pluto”, die dem 2006 zum Zwergplaneten degradierten Himmelskörper stilvollen Trost für seine Abstufung spendiert. Unser persönlicher Favorit ist die leuchtend blaue “Mission to Neptune”, die dem römischen Meeresgott sicher gefallen würde.

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Möglich wird die bunte Farbenwelt der Moonwatch von Swatch durch den neuen Werkstoff “Bioceramic”, den der Schweizer Konzern zu zwei Dritteln aus herkömmlicher Keramik und einem Drittel Kunststoff produziert. “Bio” heißt das Ganze, weil der Kunststoff auf Basis von Rizinusöl entsteht und somit pflanzlichen Ursprungs ist. Der hohe Keramikanteil bringt der MoonSwatch zwei Vorteile, von denen auch Omegas Keramikmodelle Dark Side of the Moon und Grey Side of the Moon profitieren: Ein leichtes Gewicht und eine hohe Kratzresistenz.

Vergleich: Gemeinsamkeiten und Differenzen zur echten Moonwatch

Die Wasserdichtigkeit der MoonSwatch von 30 Metern beeindruckt nicht, liegt im Falle der originalen Speedmaster mit 50 Metern aber nicht deutlich höher. Generell wundert uns die Vielzahl an Gemeinsamkeiten zwischen den völlig unterschiedlich bepreisten Uhren: Die Maße von 42 Millimetern Durchmesser und ca. 13 Millimetern Höhe sind identisch, Omegas Logo auf zwölf Uhr ist auch bei der Swatch-Variante erstaunlich groß vertreten und sogar die Tachymeterskala mit dem legendären “Dot over 90” prägt den Newcomer. Zudem ist die Moonwatch von Swatch mit dem stark gewölbten Hesalitglas ausgestattet, welches seit Jahrzehnten zu den zentralen Speedmaster-Merkmalen gehört. Geschwungene Gehäuseflanken und die Einteilung des Zifferblatts in ein Trikompax-Layout ergänzen die Liste der Gemeinsamkeiten.

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Große Unterschiede zeigen sich in der Technik. Während Omegas Monduhr ein aufwendig konstruiertes, mechanisches Handaufzugswerk vom Kaliber 3861 besitzt, schöpft die MoonSwatch ihre Power aus einem standardmäßigen ETA-Quarzwerk. Letzteres sorgt dafür, dass sich die Chronographen-Anzeigen und kleine Sekunde deutlich vom historischen Vorbild abgrenzen. Bezüglich der Bänder offenbaren sich ebenfalls Differenzen: Keine Edelstahl-, Krokodilleder- oder Nylonarmbänder wie beim Original, die teils teurer sind als eine komplette MoonSwatch, sondern schicke und für diese Preisklasse ziemlich hochwertige Klettverschluss-Stoffbänder prägen die Omega Swatch.

Schaden für Omega? Die langfristigen Folgen der Kooperation

Nie zuvor existierte ein Co-Branding zwischen zwei Uhrenmarken, die derartig verschiedene Zielgruppen ansprechen wie Omega und Swatch. Obwohl beide Hersteller zum Swatch-Konzern gehören, äußern Experten erste Bedenken: Während die Marke Swatch und der gleichnamige Konzern vom Hype und der Medienwirksamkeit in Form von gewaltigen Verkaufszahlen profitieren, könnte das Image der originalen Moonwatch unter der neuen Kooperation leiden. Im schlimmsten Fall gefährdet das Bild der “Ikone zum Schnäppchenpreis” den exklusiven Status der Omega Speedmaster und erhöht das Prestige-Defizit zum Konkurrenten Rolex.

Andere Stimmen sehen die Lage optimistisch und betonen, dass die MoonSwatch als “Gute-Laune-Uhr” in einem völlig anderen Segment als die Speedmaster spielt und mittlerweile sogar Besitzer des teuren Luxuschronographen überzeugt.

Nur im Geschäft? Die Verfügbarkeit der neuen Omega Swatch

Nach dem Ansturm des ersten Verkaufstages gingen viele Geduldige leer aus, weil die einzelnen Shops viel schneller ausverkauft waren, als die Nachfrage bedient werden konnte. Beruhigung kommt von offizieller Seite: Der Schweizer Konzern betont, dass alle elf Modelle in unlimitierter Auflage zur Verfügung stehen und jeder Interessierte die Moonwatch von Swatch erwerben kann. Eine weitere gute Nachricht betrifft den Vertrieb: Nachdem der Verkaufsstart ausschließlich offline erfolgte, wird die MoonSwatch voraussichtlich ab dem 8. April 2022 im Internet bestellbar sein.

Omega Speedmaster Moonwatch Dark Side of the Moon in der Version 311-92-44-51-01-007 MoonSwatch Omega Speedmaster Moonwatch Grey Side of the Moon in der Version 311-93-44-51-99-001 MoonSwatch

Wer einen großartigen Vorgeschmack auf seine zukünftige Speedmaster – egal ob Dark Side of the Moon oder Grey Side of the Moon – sucht, sollte sich für seinen Lieblingsplaneten entscheiden und die astronomische Gute-Laune-Uhr persönlich kennenlernen.

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