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Armeeuhren von traditionell bis modern

Sie sind puristisch, funktional und wurden für härteste Einsatzbedingungen konzipiert: Armeeuhren erfreuen sich unter Sammlern steigender Beliebtheit und reichen von traditionellen Automatik- bis hin zu hochmodernen Quarzmodellen. Ihre besondere Faszination erhalten die robusten Allrounder durch eine Kombination von technischen Innovationen und spannenden Geschichten, die am Handgelenk ihrer Träger greifbar werden. Wir zeigen Ihnen sechs der besten Armeeuhren von 500 bis 20.000 Euro.

Lieferant der amerikanischen Streitkräfte: Hamilton

Wir schreiben das Jahr 1910: Ein gerade 18 Jahre alter Uhrenhersteller aus Pennsylvania produziert seinen ersten Zeitanzeiger unter dem Namen “Khaki”. Das simple und zuverlässige Modell markiert den Anfang einer unzertrennlichen Verbindung Hamiltons zum US-Militär. So fokussiert sich die Marke im Zweiten Weltkrieg vollständig auf die Belieferung der Streitkräfte, gewinnt den seltenen Army-Navy “E”-Award für exzellente Produktion und geht mit den automatischen Armeeuhren Modell 21 und 22 in die Geschichte ein. Als Nachfahre dieser Modelle erscheint in den Sechzigern die Hamilton Khaki Field Mechanical, deren aktuelle Auflage (z.B. Ref. H69439931) ein 38 Millimeter schlankes Edelstahlgehäuse mit einer unschlagbaren Lesbarkeit vereint.

Hamilton Khaki Field Mechanical in der Version H69439931 armeeuhren-traditionell-modern

Idealerweise am NATO-Band getragen, wird die Khaki Field vom automatischen Kaliber H-50 (Basis: ETA 2801-2) mit 80 Stunden Gangreserve angetrieben und spielt qualitativ in einer Liga, die man angesichts des Kaufpreises von 433 Euro nie erwarten würde. Ein Glanzstück unter den Einsteiger- wie Armeeuhren gleichermaßen.

Wer mehr Robustheit verlangt, greift zur Khaki Navy Serie des heute zur Swatch Group gehörenden Herstellers. Uns gefällt besonders die Hamilton Khaki Navy Frogman Auto (Ref. H77605135), die 300 Meter Wasserdichtigkeit und eine charakteristische Kronen-Verriegelung in einem 42 Millimeter großen Edelstahlgehäuse kombiniert.

Hamilton Khaki Navy Frogman Auto in der Version H77605135 armeeuhren-traditionell-modern

Die kraftvolle und leistungsstarke Armeeuhr besitzt nicht nur ein Heliumventil, sondern auch eine spannende Historie: Ursprünglich für die “Frogman” genannten Kampfschwimmer der US Navy entworfen und 1951 im Erfolgsfilm “Die Froschmänner” gezeigt, ist die Hamilton damals wie heute auf schwierigste Bedingungen ausgelegt. Kostenpunkt: 1.018 Euro.

Armeeuhren aus Leidenschaft: Bell & Ross

Deutlich jünger und im bewussten Vintage-Stil präsentiert sich die Bell & Ross BR V2-94 Military (Ref. BRV294-BEI-ST/SF). Als Markenzeichen der 41 Millimeter großen Felduhr aus La Chaux-de-Fonds sticht ihr beiges Zifferblatt ins Auge, den Antrieb liefert das durch den Sichtboden erkennbare, ETA-basierte Chronographenwerk BR-CAL.301.

Bell & Ross BR V2-94 MILITARY BEIGE Stahl Bell & Ross BR V2-94 MILITARY BEIGE Textilband

Obwohl die Military keine Taucheruhr darstellt, legt sie 100 Meter Wasserdichtigkeit an den Tag. Mit einer langen Geschichte des 1992 gegründeten Herstellers kann sie wahrlich nicht punkten, bringt im Gegenzug aber reichlich Originalität und Spezialisierung mit: Bell & Ross fokussiert sich seit der ersten Stunde auf Einsatzuhren, stellte mit seiner BR-X1 einen Tiefenweltrekord von 11.100 Metern auf lieferte seine Armeeuhren bereits an mehrere moderne Streitkräfte und Eliteeinheiten der Polizei.

Bell & Ross BR V2-92 MILITARY BEIGE Stahl Bell & Ross BR V2-92 MILITARY BEIGE Textilband

Die BR V2-94 Military zählt nicht zu den widerstandsfähigsten, dafür aber zu den elegantesten und am besten tragbaren Modellen des Herstellers. Preis: 3.900 Euro.

Faux-Patina in ihrer besten Umsetzung: Longines Heritage Military Armeeuhr

Wer das Vintage-Design der Bell & Ross mit mehr Simplizität und einer reicheren Historie verbinden möchte, ist bei der Longines Heritage Military (Ref. L2.819.4.93.2) an der richtigen Adresse. 38,5 Millimeter groß, stellt die Heritage eine Hommage an eine Fliegeruhr dar, die Longines in den 40er-Jahren für die britische Royal Air Force produzierte. Das erklärt nicht nur die übergroße Krone, sondern auch die absolute Beschränkung aufs Wesentliche: Nur gebläute Birnenzeiger mit Sekunde, zwölf arabische Ziffern und eine traditionelle Eisenbahnminuterie sind im Zifferblatt vorzufinden. Letzteres verfügt über eine ausgeprägte Faux-Patina, welche sicherlich Geschmackssache ist, aber immens zum historischen Look der Armeeuhren beiträgt.

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Sämtliche Details, inklusive des Longines-Schriftzugs, wurden eins zu eins vom Original übernommen und stellen erneut das hohe Talent der Marke bei der Wiederbelebung ihrer historischen Editionen unter Beweis. Den Antrieb liefert das automatische L888 (ETA A31.L01), der Preis beläuft sich auf 1.794 Euro.

Moderner Gigant in Titan: Breitling Aerospace Evo Frecce Tricolori

Das komplette Gegenteil der Heritage Military hat Breitling mit seiner Aerospace Aero  im Programm.

Modern in den Azurri-Farben der Frecce Tricolori, Italiens Kunstflugstaffel, präsentiert sich der 43 Millimeter Titan-Bolide mitsamt seiner zwei digitalen Displays und des Quarzwerks 79. Timer, zweite Zeitzone, Wecker, Minutenrepetition – der mächtige Allrounder aus Grenchen ist ein Multitalent, dessen Chronograph Stoppzeiten bis zu einer Länge von 100 Tagen festhält. Riesige Ziffern, abgeschrägtes Uhrenglas und eine drehbare Lünette runden die brillante Funktionalität dieser Armeeuhren ab.

Breitling Aerospace Evo in der Version E79363101B1E1 Frecce Tricolori

Liebhabern mechanischer Zeitanzeiger dürfte die Aerospace Evo wohl kaum gefallen, aber ihren Einsatz erfüllt sie im Zweifelsfall effizienter und präziser als jede Automatikuhr. Wer ein kräftiges Handgelenk besitzt und den leistungsstarken Giganten sein Eigen nennen möchte, kauft sich nicht nur Funktionalität, sondern auch echt eine elegante Armeeuhr.

Haute Horlogerie im militärischen Gewand: Breguet Type XXI

Ein gänzlich anderes Konzept verfolgt die Breguet Type XXI 3880 (Ref. 3880ST/H2/3XV): Als klassische Automatikuhr der höchsten Liga wird sie vom handgefertigten, aus 319 Komponenten bestehenden Manufakturwerk 584 Q angetrieben und strotzt nur so vor technischer Meisterklasse.

Breguet Type XXI Edelstahl

Flyback-Chronograph, Datum und Tag-/Nacht- Anzeige treffen auf ein 42 Millimeter großes Edelstahlgehäuse, welches mit einer gradierten Drehlünette und verschraubter Krone ausgestattet ist. Die Wasserdichtigkeit von 100 Metern ist lediglich moderat, was angesichts der Historie der Schweizer Armeeuhren aber nicht verwundert.

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Die Type XXI steht nämlich nicht im Erbe von Taucher-, sondern von leistungsstarken Fliegermodellen. Als das französische Verteidigungsministerium zu Beginn der 1950er-Jahre die Anschaffung eines verlässlichen Chronographen für die Luftwaffe plant, kreiert Breguet die legendäre Type 20 und liefert das Modell ab 1955 in großen Stückzahlen an die Streitkräfte unter der Tricolore.

Breguet Type XXI Edelstahl armeeuhren-traditionell-modern Breguet Type XXI Rosegold

Den großen Erfolg dieser Armeeuhren feiernd, präsentiert die Luxusmarke wenig später das zivile Modell XX mit Flyback-Chronographen. Insgesamt drei Generationen der XX werden produziert und erfreuen sich allesamt einer außerordentlichen Beliebtheit unter Sammlern – Armeeuhren dieses Kalibers sieht man schließlich nicht alle Tage.

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